GESUNDHEITSORIENTIERTE KOSMETIK - DIE EPIDERMIS LEBT
Prof. Dr. Michael Schmidt | Dermatolan GmbH ©
Für einen großen Teil der Bevölkerung und einen Teil der Fachwelt stellt die Epidermis als oberste Hautschicht lediglich eine „oberflächliche“ Deckschicht aus toten Zellen dar. Damit ist auch das in der Regel sehr niedrige Ansehen des Kosmetikberufes verbunden, da Kosmetikerinnen demnach in einem angeblich „unwichtigen“ Gebiet arbeiten. Vor diesem Hintergrund ist auch die berufliche Einordnung der Kosmetik als reine Schönheitspflege zu verstehen.
Die Epidermis lebt!
Neueste Forschungen zeigen, dass die obere „tote“ Hautschicht keineswegs „tot“ ist. Sie nimmt sehr wichtige Aufgaben in der Infektabwehr und bei der Aktivierung unserer Immunzellen wahr. Zum Beispiel produzieren die aus der Basalzellschicht entstandenen und in Richtung Hautoberfläche wandernden Hornhautzellen wertvolle Substanzen, die sie zum Teil an die Immunzellen in ihrer Umgebung abgeben. Diese Stoffe sind als Rohstoffe unentbehrlich für die Funktionsweise der Immunzellen bei der Bekämpfung von Infektionen und Krebszellen.
Für die Übergabe dieser Substanzen von den Hornhautzellen an die Immunzellen ist das Vorhandensein von ausreichend Wasser eine wesentliche Grundvoraussetzung. Bei einem zu niedrigen Wassergehalt können sie nicht von Zelle zu Zelle „schwimmen“, der Stoffaustausch wird behindert. Insofern wird es erklärbar, warum eine trockene Haut infektionsanfälliger ist als eine ausreichend feuchte. Daneben stellen die Hornhautzellen bestimmte Signalstoffe zum Aufbau von „jugendlich“-kollagenen Fasern her, die ihre Wirkung aber erst in den tieferen Hautschichten (in der Lederhaut) in den sogenannten Fibroblasten erzielen können. Auch für diese Stoffwanderung wird Wasser benötigt. Fehlt ausreichend Feuchtigkeit, unterbleibt die Stimulation der Fibroblasten, diese bilden daraufhin „altes“ Kollagen mit weniger Elastizität. Aus diesem Grunde altert eine trockene Haut schneller als eine feuchte Haut.
Die Rein´sche Barriere reguliert die Hautfeuchtigkeit
Die Feuchthaltung der Epidermis ist somit eine lebensnotwendige Aufgabe und dient nicht nur der "Schönheitspflege"! Die ungehemmte Verdunstung des Hautwassers und damit die Austrocknung der Haut wird vor allem durch die sogenannte Rein´sche Barriere verhindert. Diese natürliche Barriereschicht befindet sich einige Zelllagen unterhalb der Hautoberfläche. Sie sorgt dafür, dass die Wasserverdunstung aus tieferen Hautarealen begrenzt wird und erschwert gefährlichen Fremdstoffen aus der Umwelt das Eindringen in die Haut. Es ist selbst für Fachleute oftmals kaum vorstellbar, in welchem Maße unsere Gesundheit gerade von der Funktionsfähigkeit dieser schmalen Zone im oberen Epidermisbereich abhängt!
Die Rein´sche Barriere besteht aus speziellen Epidermislipiden
Die Rein´sche Barriere besteht vor allem aus Epidermislipiden (Ceramiden, Cholesterol und verschiedenen Fettsäuren), welche von den absterbenden Hornhautzellen (Keratinozyten) produziert werden. Die wichtigsten Fettsäuren sind die Gamma-Linolensäure und die Palmitinsäure . Früher glaubte man, dass bei Hauttrockenheit und den daraus resultierenden Hautzuständen bestimmte Bausteine aus der Rein´schen Barriere fehlten, zum Beispiel Ceramide und die Gamma-Linolensäure. Nach heutigem Wissen ist das aber nur bei wenigen Hautkrankheiten, wie Psoriasis, Akne und Neurodermitis der Fall. Bei der „normalen“ trockenen Haut sind alle Bausteine der Rein´schen Barriere in ausreichendem Maße vorhanden. Die einzelnen Substanzen liegen jedoch nicht in dem „richtigen“ Verhältnis und in einer unregelmäßigen Anordnung vor.
Der Aufbau der Rein´schen Barriere bestimmt über ihre Funktionsfähigkeit
Die Rein´sche Barriere existiert grundsätzlich in 2 verschiedenen kristallinen Strukturen. In dem sogenannten fest-kristallinen Zustand liegen sich die Bestandteile so wohlgeordnet und fest gegenüber, dass Wasser kaum Möglichkeit hat, durch die innere Fettphase der einzelnen Doppelschichten hindurch zu gelangen. Wird das spezielle Konzentrationsverhältnis der einzelnen Bestandteile jedoch verschoben, können sich die typischen Lipid-Doppelschichten nicht ausbilden. Die Einzelstoffe sind also vorhanden, ihre Konzentration und ihr Strukturaufbau sind aber gestört. Die Substanzen stehen sich nicht geordnet und in einer festen Beziehung gegenüber, so dass Wassermoleküle sehr leicht durch die Schichten hindurchtreten können. Dieser auch als „flüssig-kristalliner“ Zustand bezeichnete Zustand ist somit für Wasser und für andere Stoffe durchlässig. In einer gesunden Hautbarriere liegen beide Strukturformen nebeneinander vor, wobei allerdings der wasserdichte Zustand überwiegt. Dieses Verhältnis kann jedoch durch verschiedene äußere und innere Faktoren verschoben werden. Das bedeutet auch, dass sich beide Zustandsformen ineinander umwandeln lassen, vergleichbar mit flüssigem und gefrorenem Wasser (Eis). Bei der trockenen Haut befinden sich zu viele Bereiche in dem wasserdurchlässigen flüssigen und zu wenige in dem wasserdichten festen Zustand. Somit verdunstet eine große Menge Wasser und die Haut trocknet aus.
Der Aufbau der Rein´schen Barriere lässt sich gezielt beeinflussen!
Mit Hilfe ausgeklügelter Wirkstoffkombinationen lässt sich der wasserdichte fest-kristalline Zustand der Rein´schen Barriere gegenüber dem wasserdurchlässigen flüssig-kristallinen Zustand gezielt bevorzugen. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit einer „unordentlich“ gebauten Mauer, bei der die einzelnen Steine ungeordnet übereinandergeschichtet vorliegen und die nun durch eine Umordnung der Bestandteile zu einer dichten Form ausgerichtet wird. Andererseits stören bestimmte Einflüsse den geordneten, fest-kristallinen Zustand, so dass die Barriere was-serdurchlässig wird. Zu den Störfaktoren gehören energiereiche Strahlung (UV-Licht, radioaktive Strahlung, Röntgenstrahlung), tiefe und hohe Temperaturen sowie eine Reihe von Chemikalien. Nachgewiesen werden konnte eine derartige Störwirkung zum Beispiel auch von einigen Liposomenarten, wodurch sich deren „Einschleuseffekt“ für andere Substanzen erklärt. Auch eine Abdeckung der Hautoberfläche (Okklusionseffekt) durch hochkonzentrierte Paraffine und andere filmbildende Stoffe bringt die geordnete Barrierestruktur durcheinander. Umso länger der Okklusionseffekt anhält, desto undichter wird die Barriere. Setzt zum Beispiel eine Neukundin ihre gewohnte „Paraffincreme“ ab, kommt es dann verständlicherweise zu einem plötzlichen dramatischen Wasserverlust und zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Hautzustandes. Diese neuen Erkenntnisse erklären die früher als „Paraffinabhängigkeit“ beschriebenen Beobachtungen.
Die Behandlung mit physiologischen Lipiden ist eine Kunst!
Leider trifft die negative Beeinflussung der Barrierefunktion aber auch für einige andere, modernere Wirkstoffe zu. Zum Beispiel führt die unsachgemäße Behandlung mit Ceramiden und anderen an sich wertvollen Substanzen wie Cholesterol und essenziellen Fettsäuren ebenfalls zu einer Störung des fest-kristallinen Barrierezustandes, wenn die einzelnen Stoffe nicht in einem ganz bestimmten Mengenverhältnis zueinander eingesetzt werden! Aber auch dann müssen weitere entscheidende Faktoren, wie der pH-Wert, der Salzgehalt und die Wirkungen der jeweiligen Cremegrundlagen bedacht und experimentell untersucht werden.
Wird zum Beispiel in einem Gemisch aus gleich hoch konzentrierten natürlichen Barrierebe-standteilen (also Ceramide, Cholesterol, Linolensäure und Palmitinsäure) der Anteil an Ceramid oder an Cholesterol einseitig erhöht, so kehrt sich die positive Wirkung um, der Barriereaufbau wird gestört und die Haut trocknet aus
Nur ein ganz spezielles Verhältnis von Ceramiden, Cholesterol, Gamma-Linolensäure und Palmitinsäure in einem bestimmten pH-Wert und Salzgehalt gewährleistet eine optimale Anordnung der Rein´schen Barriere. Nach langwierigen Versuchen ist es gelungen, die optimale Anwendungskonzentration zu ermitteln. Dank neuester Erkenntnisse und gewissenhafter Forschung ist es demnach möglich, die Struktur der Hautbarriere gezielt zu beeinflussen. Nur so können die Hauttrockenheit und alle daraus entstehenden Hautveränderungen an der Ursache behoben werden!
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden von Prof. Dr. Michael Schmidt mit dem international geschützten Dermatolan®-Komplex für die Kosmetikpraxis nutzbar gemacht.
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